Immer höher. Diese Tour soll uns in der Vulkan-Landschaft Ecuadors auf drei 4000-er, zwei 5000-er und einen 6000-er führen.
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Österreich
Füssen - Ehrwald (38 km)
Nach gutem Frühstück beim Bäcker in der Altstadt machten wir uns auf den Weg. Der Radweg verläuft zunächst im Lechtal und passiert den Lechfall. Mittlerweile in Österreich, radelten wir bei herrlichem Wetter durch kleine Orte am Lech entlang bis Reutte. Hier stärkten wir uns nochmal in einem Cafe, denn danach folgt der erste 15%-ige Anstieg. Ab Lähn auf 1130 m geht es wieder abwärts nach Lermoos und Ehrwald, die Zugspitze schon fest im Blick. Nachdem wir frohgemuts meinten die erste kurze Bergetappe gemeistert zu haben, sah ich bei Google-Maps wo unser Hotel lag: kilometerweit steil die Zugspitz-Straße hoch, bei den Liften der Ehrwalder Wettersteinbahnen 😥.
Wenn dann noch bei 14% Steigung eine Einheimische an dich ran radelt und mit dir Konversation machen will, siehst du ganz genau wo momentan noch die Grenzen sind am Berg 😨. Doch der gigantische Ausblick auf die nahe Zugspitze entschädigte, zudem war blauester Himmel. Das Hotel war fast leer, das konnten wir uns bei der Idylle hier kaum vorstellen. So genossen wir einfach noch Sonne und Ausblick, kehrten in den nahen Biergarten ein und erlebten den Abend mit den sich immer rötlicher verfärbenden Berggipfeln.
Ehrwald - Landeck (58 km)
Früh am nächsten Morgen verfuhr ich mich wiederum mehrmals zwischen Ehrwald und Lermoos ehe wir die richtige Ausfahrt aus dem Tal fanden. Nach Biberwier ging es stark bergauf, nach einer Bergbahn-Station führte der Weg vorbei am malerischen Weißensee. Darauf begann ein immer steiler werdender Schotterweg, bei schwüler Hitze. An einer Aussichtsplattform hatte man einen super Ausblick ins Tal. Weniger schön waren die Rangeleien zwischen den Radlern, denn der Weg zum Fernpass wurde zwischenzeitlich enger. E-Biker waren der Meinung, am Berg zeigen zu müssen, was in ihnen bzw. ihrem Akku steckt und drängelten wo es ging. Hier verfuhren wir uns wiederum, wir landeten direkt am Fernpass, anstatt dem Radweg daran vorbei zu folgen. So belohnten wir uns dann dort mit einem Capucchino, ehe wir die rasante Abfahrt in Angriff nehmen.
Es geht durch den Wald und an steilen Felswänden vorbei, zum Teil auch auf Bretterwegen um die Felsen herum. Daneben hat man einen spektakulären Blick ins Tal. Nach der Abfahrt ging es auf ebener Strecke weiter meist durch den Wald nach Imst, dahinter radelten wir am Inn entlang durch sein schönes Tal bis nach Landeck. Paar Kilometer vorm Ziel setzten wir uns in einen Biergarten an einer Raststätte neben dem Radweg, es war mittlerweile arg schwül. Dort bekam ich einen Anruf, unser gebuchtes Hotel hatte einen Notfall, wir mussten in ein anderes Hotel ausweichen. Stört uns nicht, Unterkünfte sind uns nur zum Schlafen wichtig. Nachdem wir die Radler die letzten Kilometer rausgeschwitzt hatten, landeten wir an einem Biker-Hotel.
Sofort Flüssigkeit nachfüllen in dem idyllischen Biergarten 🙂. Nach paar Diskussionen um Preis und Coronatest, ergaben wir uns abends einem endlos gutem Abend-Buffett. Neben unserem Zimmer hatte noch eine rücksichtslose Dame ihre zwei Hunde eingesperrt, die dann in Endlosschleife kläfften, aber Manu klärte das fix. Wir mussten ausruhen, morgen kamen ordentliche Anstiege. Aber eingefahren waren wir mittlerweile.