Immer höher. Diese Tour soll uns in der Vulkan-Landschaft Ecuadors auf drei 4000-er, zwei 5000-er und einen 6000-er führen.
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Italien
Saint-Vincent – Pont-Saint-Martin (38,3 km)
Wieder ging es steil aufwärts aus dem Ort heraus, vorbei an kleinen Ortschaften. Bei Chenal verlor ich mal kurz die Orientierung, wir nahmen den Weg zu einer Ruine und mußten später umkehren. Es regnete sporadisch, schwül und nass, in welchen Klamotten läuft man da? Weiter auf und ab, teilweise auf gefährlich steilen und rutschigen Pfaden, erreichten wir Verres. Nach kurzer Trinkpause in einer Bar liefen wir an das Ufer des Flusses Dora Baltea, der uns im Tal schon länger begleitete.
Der Weg war jetzt zwar eben, aber jetzt extrem straßenlastig. Vorbei an Arnad führte der Weg über eine Brücke und dann weiter am Fluss entlang. An einem langen Feldweg war in der Ferne schon das Castello di Bard zu sehen, imposant gelegen zwischen den auslaufenden Bergen des Aosta-Tales. Nach dem Ort Hone ging es über eine Brücke nach Bard. Am steilen Aufstieg zur Festung ruhten wir nochmal in einem Cafe aus ehe es weiter hoch durch einen schönen Ort ging. Danach folgte der steile Abstieg Richtung Donnas. Wir durften kurz vor dem Ort auf einer grob gepflasterten originalen Römerstraße laufen, alte Karrenspuren hatten sich in den Stein eingefräst.
Im Ort selbst sah ich am Weg eine sehr schöne Pilgerherberge, leider tauchte sie in keinem Führer auf, so hatte ich unsere Unterkunft nach Pont-Saint-Martin verlegt. Bis dahin führte noch eine nervige lange Hauptstraße ehe wir in unsere Unterkunft an der alten Römerbrücke gelangten. Wir aßen im Hotel zu Abend, keine gute Wahl diesmal. Danach erfuhr Manu von einer Pilger-Prozession am Abend und weg war sie. Alle Ansammlungen von mehr als 3 Leuten waren nichts für mich, diesmal bummelte also ich etwas durch die Kleinstadt.
Pont-Saint-Martin – Ivrea (23,2 km)
Es war unser letzter Tag in der Region Aosta, heute betreten wir den Piemont. Die Berge wurden immer flacher bis sie am Ende des Tages nur noch am Horizont sichtbar waren. Trotzdem ging es zunächst wieder aufwärts aus Pont-Saint-Martin heraus, dann kleinere Wege entlang, oft auch Straßen. Vor Torre Danielle überquerten wir einen Zeltplatz und machten dann kurz vorm Ort eine Pause. Hier sahen wir Pilger Nr. 3 vorbeilaufen, mehr wurden es nicht auf der ganzen Tour, wir kamen später mit ihm ins Gespräch.
Die letzten Hügel nach Cesnola und Settimo Vittone waren zu erklimmen ehe der Weg dann lange gerade verlief. Vor einem See, dem Casali Lago Sirio, kollidierten dann die Ausschilderungen des Weges mit meinen GPS-Daten. Die Ausschilderungen führten uns um den See herum, ich vermute wegen der Gaststätte dort. So hatten wir doch noch paar ungeplante An- und Abstiege durch den Wald zu bewältigen ehe wir bei brütender Hitze, zusammen mit dem italienischen Pilger, in Ivrea einliefen.
Nach Besichtigung des Castellos bewegten wir uns ins Cafe, dort sprach uns gleich eine Amerikanerin an, sie machte eine Europa-Rundreise und wollte alles genau über unsere diesjährige Tour wissen. Zu unserer Unterkunft mussten wir wieder über den Fluss. Wir übernachteten im hiesigen Kanu-Klub, eine preiswerte und gute Herberge. Nach dem Einkauf und Manu's Stadtbummel chillten wir am Fluß oder im Vorgarten der Herberge. Was sofort auffiel, seit wir in den flachen Gefilden des Piemonts gelandet sind: die Mücken werden mehr 😕.