Immer höher. Diese Tour soll uns in der Vulkan-Landschaft Ecuadors auf drei 4000-er, zwei 5000-er und einen 6000-er führen.
MehrKilimandscharo & Meru - Seite 6
Tansania
Shira Camp 1 (3610 m) - Shira Camp 2 (3850 m)
Eisig kalt war's am Morgen. Doch das änderte sich schnell bei hellem Sonnenschein. Zum Shira Camp 2 ist es nicht weit, aber da unser guter Guide immer höher mit uns laufen will als das Camp liegt, machen wir einen Ausflug zum Cathedral Point auf 3872 m. Paar Stunden ging es auf staubigen Pfaden bis zum Fuße des Cathedral Point. Da legten wir unsere Rucksäcke ab und liefen den steilen, felsigen Weg hinauf. Man hatte oben einen wunderbaren Rundum-Blick ins Tal auf die Machame-Route und auf den Kibo-Krater. Wir liefen immer zu viert, Chief-Guide Richard und Assistent-Guide Eric immer vor bzw. hinter uns. Und Eric redete ununterbrochen Suaheli mit Richard, bis dahin dachte ich Manu redet viel 🙂.
Der Weg heute war leichter als sonst, man konnte oft nebeneinander laufen, was hier selten der Fall ist. So blieb auch mal Zeit zum Quatschen. Unser Guide Richard war auch mehrere Jahre als Träger tätig ehe er verschiedene Ausbildungen zum Guide durchlaufen hat. Assistant-Guide, Chief-Guide, Tour-Guide sind wohl die Stationen. Natürlich wollten wir auch besondere Erlebnisse von ihm hören. Neben verschiedenen VIP's, die er auf den Gipfel begleitet hat wie das Team von Elton John oder den ehemaligen Chelsea-Besitzer Abramovich, gab es auch extreme Menschen: Ein Ire, der mit irischem Bier barfuß und halbnackt auf den Gipfel lief oder eine 91-jährige Frau. Diese war mit 86 Jahren schon oben mit Richard, ging dann mit 91 Jahren nochmals rauf und sagte dass sie mit 100 wiederkommen werde. Und viele mehr, er sollte mal seine eigenen Erlebnisse aufschreiben 🙂.
Unterwegs sahen wir einen Helikopter-Landeplatz und paar komische Gefährte mit einem oder zwei Motorrad-Rädern angeschraubt. Ich meinte zu Richard dass es doch bei den felsigen Pfaden ewig dauert bis da ein Verletzter mit den Karren am Landeplatz ist. Ich sollte es mal live sehen, ich würde es nicht glauben wie schnell das geht, meint er lachend. Der freie Blick auf den immer größer erscheinenden Kibo-Krater erwartete uns im Shira Camp 2 und der Mt. Meru grüßte wieder im rötlichen Abendlicht von Ferne.
Wir hatten heute wieder mehr Zeit uns mit anderen Touristen zu unterhalten, da die Machame Route auf das Camp trifft. Einige waren nur kurz zur Akklimatisierung hier und liefen dann wieder ein Camp tiefer. Auch eine gut gelaunte Gruppe Medizinstudenten, die ihr Praktikum in Tanzania machten. Schon in der Lodge hatten wir 2 Medizinstudenten im Praktikum getroffen. War schon sehr interessant denen zuzuhören, zudem schätzen wir das sehr, wenn man sich für seine Ausbildung entscheidet, mal aus der Komfortzone zu treten.
Wir sahen viele Guides und Träger in der Sonne sitzen und telefonieren. Richard erklärte, dass die Telefon-Verbindung bis zum Gipfel reicht, und zeigte uns die Tage darauf wo einige der Masten stehen. Zu Hause im Internet stieß ich auf die Meldung: "Tansania richtet High-Speed-Internet auf dem Kilimanscharo ein". Krass, der Mount Everest hätte schon eine eigene Wi-Fi-Verbindung. Für Notfallversorgung hauptsächlich. Ein herrliches Farbenspiel der Wolken läutete mittlerweile die kalte Nacht ein.