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Cinque Terre - Seite 2

Italien

Bootsfahrt an der Küste nach Portovenere, von da Wanderung nach La Spezia

Cinque Terre Heute wollten wir mal das Postkarten-Motiv nachempfinden, welches die abgelegenen Dörfer von der Meeresseite zeigt. Wir buchten also die angebotene Boots-Tour nach Portovenere. Es war bewölkt und frisch heute, trotzdem waren die bunten Tupfer der Dörfer an der Steilküste schön anzuschauen. An dem vorgelagerten Felsen mit der Kirche San Pietro vorbei, bogen wir in den Hafen von Portovenere ein. Der Ort liegt am Golf von La Spezia. Wegen der Schönheit wirkten hier zahlreiche Autoren, so wird er auch Golf der Poeten genannt. Auch hier sind die typischen bunten Häuser am Ufer präsent. Über dem Ort thront das Castello Doria, eine mächtige Festung, welche im 12. Jahrhundert zum Schutz vor Piratenangriffen gedacht war. Nach dem obligatorischen Capucchino im Ort wollten wir uns noch bewegen heute und entschieden uns nach La Spezia zu laufen.

Cinque Terre Blöde Entscheidung, wir liefen 2-3 Stunden lang nur an Hauptstraßen im Regen. Kurz vor der Stadt kamen wir an abgesperrten Militärgebieten vorbei. Über den Piazza Giuseppe Garibaldi bummelten wir dann Richtung Hafen. An der schönen Chiesa di Nostra Signora della Neve vorbei, kamen wir zur hiesigen Zentralkirche. In ungewöhnlicher runder Form steht die Cattedrale di Cristo Re nicht weit vom Fährhafen. Am Hafen entlang liefen wir zwischen den Palmen des Parco Salvador Allende zum Bahnhof. Von dort brachte uns der Cinque Terre Express nach Riomaggiore, morgen hätten wir da nicht hinwandern können, die nur 1,5 km lange bekannte Via dell'Amore ist wegen Erdrutsch gesperrt. Das Wetter war mittlerweile wieder versöhnlich geworden, so wanderten wir über verwinkelte Wege zur Kirche San Giovanni Battista. Hinter jeder Ecke, zwischen Hauswänden oder auf Plateaus, die Ausblicke auf Küste und Meer wurden immer besser. Minütlich änderten sich die Farben, die Sonne ging langsam unter.

Vernazza - Corniglia - Manarola

Cinque Terre Damit der letzte Zielort immer der neue Ausgangsort unserer Wanderung war, fuhren wir heute mit dem Zug nach Vernazza. Von da führt der Wanderweg stetig bergauf, zunächst eine lange Steintreppe. Immer wieder hat man zurück einen herrlichen Blick auf Vernazza. Viele Kakteen säumen den Weg, dazwischen hier und da ein Marienbild. Am Aussichtspunkt Punta Palma ist etwa die Hälfte des Weges nach Corniglia geschafft. Nach endlosen Stufen abwärts, kamen wir in dem kleinen Ort an. Es ist warm heute, in der Dorfmitte gönnten wir uns eine Pause. Überall hier hat man wunderbare Sicht auf die Küstenlandschaft. Auf umgebenden Terrassenfeldern wird hier traditionell Weißwein angebaut. Corniglia ist das Kleinste der fünf Dörfer, es liegt als einziges Dorf nicht direkt am Wasser, sondern auf einem 100 Meter hohen Fels. Deshalb muss man zum Bahnhof sehr viele Stufen hoch bzw. runter. Wir wollen allerdings weiter wandern nach Manarola.

Cinque Terre Zunächst geht es steil bergauf auf steinigen Treppen, weiter dann auf schmalen Pfaden weiter durch mediterranen Mischwald. Begleitet wieder von herrlichen Ausblicken hinab auf das Meer oder zurück nach Corniglia. Auf etwa 400 Meter Höhe führt der Pfad durch ein terrassenförmiges Weinbaugebiet bis in die Ortschaft Volastra. Ab da führen viele Treppen hinunter an die Küste, ein Panoramaweg brachte uns am Ende hinunter nach Manarola. Ich will mir die teils engen Wege heute nicht im Sommer vorstellen. Für uns war es gut so und wie jeden Abend belohnten wir uns mit Pizza und Bier am Zielort 🙂. Die bunten Häuser in Manarola sind extrem geschachtelt, über- und nebeneinander, in die Felsen gebaut. Jede kleine Fläche wird genutzt.

Cinque Terre In der Bar lese ich bischen über den Ort, man soll hier sogar einen eigenen Dialekt sprechen, manarolesisch 🙂. Hmm, wann ist eine Sprache eine eigene Sprache und wann nur ein Dialekt? Noch sind etwa 7000 Sprachen bekannt, Dialekt-Zählungen sind schwer zu finden wegen ungenauer Abgrenzung. Welcher Sprachdifferenz macht einen Dialekt aus? Schon wenn man bei uns in Sachsen von Chemnitz 10 km Richtung Erzgebirge fährt, versteht man plötzlich die Leute nur noch schwer. Das passiert wenn das Hirn in den Entspannungsmodus geht 🙂. Unten am Meer liegen riesige Felsbrocken, eine gute Gelegenheit das hübsche Örtchen von der Meeresseite zu fotografieren. Der Abend hüllte den Hafen dann in wunderbare Farben ein.

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