Immer höher. Diese Tour soll uns in der Vulkan-Landschaft Ecuadors auf drei 4000-er, zwei 5000-er und einen 6000-er führen.
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Spanien
Caldas de Reis - Teo
Weiter ging es auf schönen Waldwegen Richtung Padron. Unterwegs dahin hielt uns ein Bauer an und schenkte Manu ein vierblättriges Kleeblatt, später auch mir. Er erzählte und erzählte, obwohl ich ihm sagte, dass wir kein Spanisch verstehen. Das hielt den freundlichen Mann aber nicht davon ab 🙂. Padron selbst war wichtig für die Jakobusgeschichte, da hier laut Legende das Schiff festmachte, welches den Körper des Apostels Jakobus beförderte. Der Ort selbst war nicht sehr hübsch, wir wollten eh weiter. Die Kirche, wo der römische Meilenstein lag, der Namensgeber für den Ort war, wurde zudem grad zugeschlossen. Also Kaffeepause und weiter ...
Der weitere Weg wurde jetzt straßenlastiger und es begann wieder zu regnen. In Teo angekommen, fanden wir erst keinen Hospitalero vor, die Herberge war aber offen und wir konnten erstmal duschen und Betten mit den Netzgarnituren beziehen. Der Regen wurde stärker und so ging ich erstmal auf Ausschau, wo man sich im Umkreis der relativ abgelegenen Herberge versorgen kann mit Speis und Trank. Etwa 500 m weiter gab's eine Bar, hier gingen wir dann auch am Abend essen und trinken. Den Hospitalero bekamen wir aber nicht mehr zu Gesicht, deswegen gibt es von hier auch keinen Stempel in den Credential. Dafür aber aus der Bar 🙂.
Teo - Santiago de Compostella
Frühstück gab es heute erst nach einigen Kilometern im Regen im nächsten größeren Ort. Doch der Regen legte sich im Laufe des Vormittags und so marschierten wir die letzten Kilometer Richtung Santiago. Der Weg wurde optimal gelegt, so dass wir erst kurz vorm Stadtgebiet herunter von den Naturwegen auf die Straßen mußten. Allerdings war schon noch eine ordentliche und bergige Vorortstrecke zu bewältigen. Doch bald schon standen wir vor der Kathedrale, unsere weitere Vorgehensweise hatten wir abgesprochen, da abends schon unser Rückflug ging.
Wir gaben unsere Rucksäcke ab, da diese nicht mit in die Kathedrale durften und besuchten zunächst das Grab des Apostels und umarmten seine Statue im Altar. Das ist ein Muss für jeden Jakobspilger, am Grab gab jeder seine Wünsche ab oder sprach Gebete. Danach, gegen 12 Uhr begann auch schon die Pilgermesse. Besonders schön fand ich dabei den Gesang einer Nonne, sie hatte eine liebliche, klare Stimme, die Kathedrale den dazu förderlichen Klangkörper.
Im Pilgeroffice holten wir darauf unsere Compostella, die Namen in eine lateinische Übertragung zu transferieren, treibt schon manchmal kuriose Blüten 🙂. Jetzt noch die Fotos vor der Kathedrale, auf dem Camino frances sagte mir mal eine Spanierin, man müsse sich davorlegen. So machte das dann auch Manu, ich hatte mein Liegefoto noch von früher 🙂. Vielleicht war es aber auch geschwindelt von mir und ich wollte sie nur mal vor mir liegen sehen? Wer weiß 🙂.
Das schöne Pflichtprozedere war erstmal gemacht und so ging es zunächst erstmal in ein Restaurant. Danach bummelte Manu noch etwas durch Santiago, während ich in dem Cafe auf unsere Rucksäcke aufpasste. Doch irgendwann mussten wir 😔, die Bushaltestelle zum Airport war schnell gefunden und wir standen fast schon zu spät am Ryanair-Schalter. Bye bye schönes Spanien, bye bye schönes Portugal ...
Nach der Landung standen uns noch grässliche 12 Stunden Rückreise von Frankfurt / Hahn bevor, davon 4 Stunden Aufenthalt im Hauptbahnhof Frankfurt/Main. Nein, dort sah man nicht viele normale Menschen nachts 🙂. Der Alltag hatte uns zu schnell wieder.