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Gipfeltrekking Ecuador - Seite 5

Ecuador

Cotopaxi Nationalpark

Gipfeltrekking Ecuador Wir hatten uns bis hierhin langsam immer höher getastet, erst drei 4000-er Berge und gestern den ersten 5000-er. Allerdings waren es bisher reine Fels-Riesen, Gletscherberge kamen noch. Dafür war heute Eis-Training geplant. Wir hatten zuletzt am Ararat kurz Steigeisen angehabt, vorher nie und danach auch nie wieder. Deshalb erklärte uns Jakob noch mal alles und wir mussten Trocken-Übungen auf der Wiese machen. Das war dann auch ganz lustig in unserem Team. Die Lodge hier ist wunderbar, sowohl die Lage als auch die Anlage und die Mahlzeiten. Zum Frühstück sahen wir sogar Kolibris am Fenster. Einige von uns ritten auf einem Pferd durch die karge Landschaft. Am Nachmittag machten wir noch eine leichte Wanderung um einen naheliegenden See. Es regnete erstmals stark, aber gut so, an unseren Gipfeltagen regnete es nie. Sonst hätten wir einige wohl nicht besteigen können wegen der Rutschgefahr und überfrierenden Nässe.

Schutzhütte Ruales Oleas Bergé (4.600 m)

Gipfeltrekking Ecuador Am nächsten Morgen zeigte sich der Cotopaxi nochmal in seiner vollen Pracht. Dann hieß es wieder Aufbruch für uns, schade. 4 Stunden Fahrt mit dem Bus liegen vor uns, es geht ca. 60 km nordöstlich von Quito in Richtung des dritthöchsten Berges Ecuadors, dem Cayambe. Unterwegs aßen wir noch zu Mittag in dem Restaurant vom ersten Tag. Gut gewählter Zeitpunkt, den es schüttete aus Kübeln. Das ist normal für diese Jahreszeit, erklärte uns Jakob, das geht schnell vorbei. So war es dann auch. Einige Kilometer unterhalb der Schutzhütte mussten wir in Jeeps wechseln, die Straße war schwer zu befahren. In der Hütte angekommen, sahen wir sofort daneben den imposanten Berghang mit dem Gletscher obendrauf. Oha, die Aufregung stieg. Die Hütte war viel größer als die beim Illiniza, mehrere Etagen mit vielen Mehrbett-Zimmern, wieder mit Doppelbetten bestückt. Toiletten waren innen, aber genauso eisig wie die Außen-Toiletten am Illiniza. Die Hütte war betreut, so gab es dann auch schnell Abendessen, wir mussten sofort versuchen zu schlafen. Denn der Aufstieg beginnt heute Nacht.

Cayambe (5.790 m)

Gipfeltrekking Ecuador Um 11 Uhr war wecken, aber ich vermute, da hat niemand wirklich geschlafen. Schnell einen heißen Kaffee und paar Kohlenhydrate einwerfen, dann die komplette Ausrüstung anlegen: mehrere Layer Klamotten, Helm, Stirnlampe und Gurte. Langsam liefen wir erstmal 2 Stunden steile Felspfade bergan, bevor der Gletscher beginnt. Dort legten wir dann die Steigeisen an und bildeten 2-3-er Seilschaften. Wir hatten wieder einige Guides mehr. Von da weg hieß es: Atem kontrollieren und Hirn ausschalten. Und auf keinen Fall schauen, wo der Weg zu Ende ist, denn der schien endlos. Laufen, laufen bis einer ruft: Trinkpause. Es ging steil hoch, kaum mal eine Passage, die flacher war. Irgendwann wurde es hell, es blieb aber bewölkt und neblig unterwegs. Gigantisch schöne Formen im Gletscher tauchten vor uns auf. Am Ende kam noch eine richtige Eiswand, seitlich hingen dort riesige Eiszapfen runter. Nach gefühlter Ewigkeit meinte Jakob, dass vor uns der Gipfeldom liegt. Das Lächeln kam zurück und wir umarmten uns. Gipfel erreicht 🙂.

Gipfeltrekking Ecuador Wir blieben nicht allzu lange, es war immer noch stark bewölkt und auch saukalt. Zudem stand ein langer Abstieg bevor, die extrem steilen Passagen aufwärts dauern abwärts genauso lange. Man sieht jetzt im Tageslicht, was man nachts hinaufgelaufen ist, einen ewig langen Gletscherrücken. Die Energie war weg, so schleppten wir uns, mehr oder weniger, an den Gletscherrand. Nachdem die Steigeisen abgelegt waren, rutschte ich erstmal aus und fiel in eine Schlammpfütze. Das war insoweit ein Problem, da ich am Berg und in der Hütte keine Wechselklamotten hatte. In Fahrzeuge konnte ich so nicht einsteigen, deswegen blieb die lange Unterhose mein weiteres Reise-Outfit bis zur nächsten Unterkunft. Aber erstmal feierten wir uns, nachdem wir in der Schutzhütte angekommen waren. Dann wieder das schon automatisierte Programm: Essen, Packen und ab zur nächsten Unterkunft. Nach paar Stunden fuhren wir von der Panamericana in ein ruhiges Waldstück zum Hotel Cuello del Luna. Ein gutes Abendessen erwartete uns nach dem Gipfelsturm und es gab einige Biere mehr heute 🙂.

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