Immer höher. Diese Tour soll uns in der Vulkan-Landschaft Ecuadors auf drei 4000-er, zwei 5000-er und einen 6000-er führen.
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Italien
Siena - Bologna - München - Chemnitz
Am Morgen wurden uns frische Brötchen an die Zimmertür gehängt, Kaffeemaschine war ebenfalls da, also erstes Frühstück im Zimmer. Es war heute unser letzter Tag. Für Siena wollten wir uns reichlich Zeit nehmen. Noch waren wir eingeschränkt, Manu mit ihrem gebrochenen Zeh, ich mit dem Infekt, wir hätten per pedes zu lange gebraucht für die eigentlich nicht sehr lange Strecke. Deswegen liefen wir ins Tal zur Bus-Station und fuhren mit dem Bus in unseren Zielort. In Siena angekommen, starteten wir gleich unsere Entdeckungstour durch diesen schönen Ort. Von der Basilica Cateriniana di S. Domenico tingelten wir zum Piazza del Campo mit dem Palazzo Pubblico. Hier nahmen wir einen Expresso für 3€ zu uns, alles andere hatte hier außerirdische Preise.
Nun wollte ich langsam mal zum Dom, ich wußte noch dass ich vor 10 Jahren enorm beeindruckt war von dem Bauwerk. Und jetzt war es genauso. Schwer zu beschreiben, er ist einfach nur wunderschön. Es war kurz nach dem Mittag noch nicht so voll hier, wir genossen lange das Flair auf dem Piazza del Duomo. Abwechselnd schauten wir uns das Meisterwerk auch von innen an. Mittlerweile spielte eine Straßenmusikerin auf einem mir nicht bekannten Saiteninstrument.
Manu musste dann mal zur Post, was sich als undurchsichtiges Prozedere herausstellte, einfach mal paar Karten ins Ausland zu verschicken. Danach spazierten wir noch eine Weile auf der Fortezza Medicea, einer Festung der Medici, herum. Man hatte hier geniale Rundum-Sichten über die Toskana. 200m vom Il Campo entfernt war unsere Unterkunft, ein B&B. Trotzdem brauchten wir durch die verwinkelten Gassen und schlecht funktionierendes GPS-Signal hier fast 30 Minuten, um diese auch zu finden. Wir luden erstmal unsere Rücksäcke hier ab und begaben uns weiter auf den Rundgang. Nochmal am Il Campo vorbei, versuchten wir uns vorzustellen wie das Pferderennen (Il Palio) hier stattfinden kann auf diesem kleinen Platz. Spektakel pur 🙂. Am späten Nachmittag deckten wir uns noch im Alimentarii mit allem ein und begaben uns zur Dämmerung auf unsere Dachterrasse. So spät durften wir es heute nicht werden lassen, sehr zeitig fuhr unser 1. Flixbus Richtung Heimat.
Am frühen Morgen liefen wir die halbe Stunde aus der Altstadt heraus zum Bahnhof Siena. Wir fuhren etwa 2 Stunden nach Bologna. Dort hatten wir 3 Stunden Aufenthalt und nutzten diese um erstmal zu frühstücken und dann noch etwas durchs Stadtzentrum zu bummeln. Weiter ging es mit dem 2. Flixbus Richtung München. 8 Stunden nochmal, uns schliefen jetzt schon die Beine ein 🙄. Unterwegs gab es immer mal Ärger, da ein junger Kerl in der Bus-Toilette rauchte und auch sonst wenig Rücksicht auf schlafende Kinder oder Reisende nahm. Die Landschaft vorm und nach dem Brenner war natürlich gigantisch, große Teile davon, v.a. das Etschtal, kannten wir von unserer Radwanderung über die Alpen auf der Via claudia augusta. Trotzdem konnten wir das nur eingeschränkt geniessen. Wir wußten kaum noch wie wir sitzen sollten. In Kufstein mussten wir dann den Bus verlassen, Grenzkontrolle. Endlich mal kurz Bewegung für die alten Knochen 🙂.
Endlich in München angekommen, hatten wir uns schon einen Augustiner-Bräu Biergarten ausgeguckt, wo wir ordentlich zu Abend aßen und die ganze Anreisetortur bei einem Maß Bier erträglicher machten. Trotzdem mussten wir noch 6 Stunden im 3. Flixbus nach Chemnitz erleiden, dann hatten wir auch das geschafft und fuhren mit der 1. Straßenbahn am Morgen nach Hause. Eine Wanderung, die nicht ganz wie geplant verlief, nahm damit ihr Ende. Aber auch Improvisation ist eine Kunst 🙂.