Immer höher. Diese Tour soll uns in der Vulkan-Landschaft Ecuadors auf drei 4000-er, zwei 5000-er und einen 6000-er führen.
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Italien
Stroncone - Calvi dell'Umbria
Zunächst führte der weitere Weg ruhige Straßen und schöne Feldwege bergab, es waren heute auch wieder einige Bäche zu durchqueren. Danach wurde es bergiger, es ging durch einige kleine Orte hindurch, irgendwann mußte man links über einen Hof einen extrem steilen Pfad hinauf, wieder fast auf allen Vieren. Weiterhin steil hoch, landeten wir irgendwann am Kloster Speco S. Francesco, idyllisch mitten Wald gelegen mit einer Wahnsinns-Aussicht. Wir mußten hier eine Zwangsrast einlegen, es gewitterte. So ließen wir uns Zeit bei dem Besuch des Klosters. Danach verlief der Weg ein Stück zurück, bevor ein langer, noch steilerer Aufstieg auf dem Gipfel führte.
Zwischendurch hatte man immer bei den Strommasten einen wundervollen Blick ins Tal. Oben angekommen, erwartete uns wieder eine wundervolle Ebene mit bunten Wiesen, Pferde und sogar Schweine weideten hier. Wir machten nur eine kurze Rast, denn es sah wieder nach Gewitter aus, kein Spaß auf so einem Gipfel. Also liefen wir eine ruhige Asphaltstraße einige Kilometer bergab bis Calvi. In dem ruhigen Ort waren schon viele Leute unterwegs, ein großes lokales Fest sollte am späten Nachmittag beginnen. Auf unser Klingeln an der Unterkunft mitten auf dem zentralen Platz reagierte niemand. Wir warteten und wenig später erschien Adriana, sprach sich schnell herum in dem kleinen Ort, wenn fremde Leute irgendwo herumstanden 🙂.
Wir checkten erstmal ein in die spartanische Unterkunft (Zimmer bei Adriana auf der Piazza Mazzini - zwischen Bar Gelateria Mercuri und Kirche, 50€ pro Zimmer ohne Frühstück), kurz darauf wurde es vor unserem Fenster lauter, das Fest begann. Mir ist dieser Massenauflauf nichts, ich versuchte bei dem Lärm etwas zu ruhen, während Manu das ganze Spektakel verfolgte. Später ging sie auch auf den Festplatz, es war ein uriges, typisch italienisches Fest ohne Touristen. Ich bequemte mich erst am Abend wieder raus, der Hunger trieb mich. So nahmen wir unser Abendessen in der Bar in der Nähe des Festplatzes ein, rammelvoll war diese, denn am Abend sollte es noch ein Feuerwerk zum Ausklang des Festes geben. Davon bekam ich nur noch wenig mit, Manu verfolgte das Schauspiel noch vom Balkon unseres Hauses aus.
Calvi dell'Umbria - Poggio Mirteto
Nach dem Frühstück in der Bar vom Vortag ging es endlos viele Treppen hinunter aus Calvi heraus. Heute verließen wir Umbrien und gelangten nach Latium. Es ging lange leicht bergab, Straßen und Feldwege entlang, oft durch Dörfer hindurch. Dunkle Wolken verfolgten uns, aber es blieb trocken. Später kam ein steiler Anstieg, vorher war wieder ein Bach zu durchqueren. Wieder ging es lange die Straße entlang, in Borgonovo besuchten wir erstmal ein Cafe. Hier suchten wir gemeinsam mit der freundlichen Bedienung eine Unterkunft, denn unseren bisherigen Unterkunftsplan mußten wir etwas auf den Kopf stellen. Ich traute diesem Nonnenkloster morgen in Farfa nicht, ich las oft im Web, die würden nicht öffnen.
Also planten wir Poggio Mirteto als Ziel für heute ein. Aber noch war's ein Stück. So liefen wir weiter die Straße entlang und besuchten noch ausgiebig die alte Kirche von Vescovio. Auf und ab verlief der weitere Weg wieder auf Straßen durch Ortschaften hindurch, es nervte am Straßenrand ständig in "Hab acht" Stellung zu laufen. Doch irgendwann am späten Nachmittag betraten wir Poggio Mirteto durch das Stadttor. Nach kurzen Orientierungsschwierigkeiten fanden wir unsere Unterkunft (Albergo Da Peppino, Doppelzimmer 50 € mit Frühstück). Unser einfaches Zimmer lag zwar an einer Hauptstraße, aber wir hatten alles Nötige hier. Nach dem Rundgang durch die Stadt rückten wir abends in die gut besuchte Pizzeria neben dem Albergo ein.