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Paris - Seite 3

Frankreich

Invalidendom

Paris Wir wollten den Arc de Triomphe nicht nur von La Defénse aus sehen und nahmen die Metro dahin. Von Kaiser Napoleon I. nach der Schlacht von Austerlitz in Auftrag gegeben und 1836 fertiggestellt, befindet sich darunter die Ewige Flamme zu Ehren der unbekannten Toten des 1. Weltkriegs. Wir bummelten den Champs-Élysées hinunter zum Place de la Concorde, dann über die Brücke der Seine zum Invalidendom. Der Bau gehört zur Hôtel des Invalides, einer Anlage, die der Versorgung von Kriegsversehrten diente. Als barocke Kirche und Heldengedenkstätte gedacht, wurde sie 1840 zur Grabstätte für Kaiser Napoleon I. Unter der wunderschönen Kuppel befindet sich die Krypta Napoleons mit dem roten Quarzit-Sarkophag, in einer Seitenkapelle das Grabmal seines Bruders Joseph Bonaparte. Dieser goldenen Kuppel verdankt das Bauwerk fälschlicherweise seinen Namen: Dôme steht für Kuppel, nicht für Kirche.

Paris Seit 1815 lebte Napoleon auf der englischen Insel Sankt Helena im Exil. 1821 verstarb er unter rätselhaften Umständen mit 51 Jahren und wurde gegen seinen Willen auf der Insel bestattet. Laut seines Arztes litt er unter Magenkrebs. Erst 1840 wurde sein Leichnam auf Befehl von König Louis-Philippe hierher überführt. Viele weitere militärische Persönlichkeiten sind hier bestattet. Auf dem großen Gebäudekomplex Hôtel des Invalides befinden heute wichtige Einrichtungen: u.a. im einstigen Invalidenheim das Militärmuseum, zahlreiche andere Museen, Krankenhaus und Altenheim für die Kriegsveteranen und das Verteidigungsministerium.

Montmartre - Panthéon

Paris Nach dem eher militärischen Teil gingen wir über zum künstlerischen. Der Montmartre, ein Hügel im nördlichen Teil der Stadt, ist das Künstlerviertel. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind zentrumsnah und zu Fuß leicht erreichbar. Wir nahmen die Treppen und standen vor der weithin sichtbaren Basilika Sacré-Cœur, die den Gipfel ziert. Von hier hat man eine schöne Sicht über die Stadt. An der Kirche vorbei, tauchten wir in den dörflichen Charme des Viertels ein. Über geplasterte Gassen, an bunt bepflanzten Häuserfassaden und zahllosen Cafe's vorbei, besuchten wir erst auf dem Rückweg den berühmten Place du Tertre. Dicht nebeneinander zeigen und verkaufen die Maler hier ihre wunderbaren Werke. Man konnte sich wirklich nicht sattsehen.

Paris Die Namen großer Maler, die hier wirkten, ist lang: Picasso, Miró, Manet, Toulouse-Lautrec, Renoir, Van Gogh ... Später liefen treppab zum weltbekannten Varieté Moulin Rouge. Die rote Mühle auf dem Dach des Gebäudes soll vielleicht auf dieses alte Windmühlen-Viertel hinweisen. In Montmartre gab es große Gipsvorkommen, im 16 Jhd. baute man zum Mahlen dieselben Windmühlen. Später auch zum Mahlen von Getreide, sollen im 18 Jhd. noch 12 Mühlen Montmartre geziert haben, heute sind es noch zwei. Am letzten Tag fuhren wir zunächst mal auf die Dachterasse Kaufhauses Printemps auf dem Boulevard Haussmann und bekamen einen herrlichen Rundumblick über die Stadt. Danach liefen wir nochmals am Louvre vorbei über die Seine zum Ruhmestempel der Nation, dem Panthéon.

Paris Ursprünglich als Kirche zu Ehren der Schutzheiligen der Stadt, Sainte-Geneviève gedacht, hatte man nach der Französischen Revolution nicht mehr viel Interesse an Kirchen und machte eine Gedenkstätte für mittlerweile 81 große Franzosen daraus. Im Untergeschoss befinden sich zahllose Kapellen mit Namen wie Voltaire, Rousseau, Victor Hugo, Pierre und Marie Curie, Emile Zola, Alexandre Dumas, Louis Braille u.v.m. Vorbild für das Gebäude im klassizistischen Stil war das Pantheon in Rom, es hat eine griechisch-römische Tempelfassade, eine säulengeschmückte Kuppel und einen riesigen Innenraum. Zwischen einer Unmenge an Säulen kann man monumentale Skulpturen und Gemälde sehen, die wichtige Momente französischer Geschichte festhalten.

Paris Von der Mitte der schönen 83 m hohen Kuppel hängt das berühmte Foucault’sche Pendel. Es diente 1851 dem empirischen Nachweis der Erdrotation. Erschlagen von der Fülle an Eindrücken, verbrachten wir den Abend im Jardins du Trocadéro am gegenüberliegenden Seineufer vom Eiffelturm. Von da hat man einen schönen Blick auf den beleuchteten Turm. 20.000 LED Lampen bringen den Turm von der Dämmerung bis 1 Uhr morgens zu Beginn jeder Stunde für fünf Minuten wunderhübsch zum Leuchten. Aber Vorsicht mit den Fotos, sind diese nur für Privatzwecke, dann gibt's kein Problem. Ansonsten ist es diffiziler in Frankreich mit Bildrechten. Panoramafreiheit wie bei uns, gibt es hier nicht.

Paris Panoramafreiheit bedeutet, dass man urheberrechtlich geschützte Werke, die von öffentlichen Verkehrswegen aus zu sehen sind, ohne Erlaubnis bildlich wiederzugeben darf. Der Eiffelturm gehört der Stadt, die Beleuchtung durch eine private Gesellschaft ist aber Lichtkunst mit Urheberrechten. Ähnlich bei der Louvrepyramide: Es ist nicht erlaubt, diese Pyramide als Hauptobjekt auf einem Foto abzubilden, da der Urheberrechts-Inhaber noch nicht 70 Jahre tot ist. Dies kann nur umgangen werden, wenn beide nicht Haupt-Blickpunkt der Aufnahme sind. Aber da ist viel Interpretationsspielraum. Ein Zirkus 🙂. Nachts fuhren wir dann zum Charles de Gaulle Airport, au revoir schönes Paris.

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