Immer höher. Diese Tour soll uns in der Vulkan-Landschaft Ecuadors auf drei 4000-er, zwei 5000-er und einen 6000-er führen.
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Griechenland - Kreta
Livaniana - Aradena Schlucht - Marmara Beach
Heute wurde es anspruchsvoller. Ich erinnerte mich, dass es eine Hitzeschlacht wird und wir nahmen reichlich Wasser mit. Trotzdem fragten wir uns ob wir hier keinen Fehler machten: im Hochsommer in Kreta einen langen steilen Berg ohne Schatten hochzulaufen. Wir liefen extra zeitig los und es ging gleich ewig trockene Wege aufwärts, vorbei an Ziegenherden. Langsam am Dorf Livaniana vorbei, begannen Serpentinen, wir nutzten hier jeden kleinen Schatten am Fels zum Trinken. Durchnäßt oben auf dem Plateau angekommen, waren entfernt die Gipfel der Weißen Berge (Lefka Ori) zu erkennen.
Rechts herum kommt man nach Anopolis, wir liefen links entlang über die Aradena-Brücke in den verlassenen Ort Aradaina. Angeblich soll hier jeden Sommer Bungee-Jumping stattfinden, wäre das Höchste in Europa, aber ich hatte hier zweimal nichts davon bemerkt. Der Ort selbst besteht nur noch aus Ruinen, er wurde in den 1950-ern verlassen. Hier beginnt oder endet, je nachdem, wo man einsteigt, eine der spektakulärsten Schluchten Kretas. Eine kleine Bar kam wie gerufen, wir setzen uns erstmal in den Schatten und kühlten runter. Danach stiegen wir in die Schlucht ein, zunächst einen steilen Pfad herunter auf die Talsohle.
Die Felswände türmten sich links und rechts zunächst knapp 140 m hoch und wir liefen unter der Brücke durch. Anfangs sehr schmal, öffnet sich die Schlucht dann Richtung Meer. Abwärts dauert die Wanderung durch die Schlucht etwa 2 Stunden, oft muss man über riesige Steine klettern. Manchmal lehnt eine Leiter an einem der Felsblöcke. Aber es blieb anspruchsvoll. Auch liegt hin und wieder ein Kadaver auf den Steinen, von Ziegen, welche vom Berg gestürzt waren. War anfangs noch ein Teil des Weges schattig, wurde es unten in der breiteren Schlucht wieder schwül und heiß.
Doch hinter der letzten Biegung öffnet sich der Blick zum Marmara-Beach. Welch ein Kontrast, blaustes Wasser, Sonne, weißer Kiesstrand. Ordentlich viele Sonnenhungrige harrten hier unter ihren Palmblätter-Sonnenschirmen. Von Booten wurden zeitweise Leute wieder ihrem Herkunftsort zugeführt oder von da angekarrt. Nach kurzem Bade erkletterten wir den Felsen, der uns von Lykos-Beach trennte. Er ist Teil des E4, es ist eher Klettern als Laufen an der Stelle. Doch er führte direkt zum Bier unter dem Olivenbaum 🙂.