Immer höher. Diese Tour soll uns in der Vulkan-Landschaft Ecuadors auf drei 4000-er, zwei 5000-er und einen 6000-er führen.
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Spanien
Barcelona
Mit dem Zug fuhren wir heute nach Barcelona, der Hauptstadt Kataloniens. Zuerst besuchten wir die gotische Kathedrale Catedral de la Santa Creu i Santa Eulalia. In der Krypta befindet das Grab der Namensgeberin, der Heiligen Eulalia, einer der vielen Opfer früher Christenverfolgungen im alten Rom. Im angeschlossenen Kloster, auch ihr zu Ehren, sollen sich immer 13 Gänse befinden, jede Gans für 1 Jahr ihres Lebens, sie war nur 13 Jahre alt geworden. Wir liefen jetzt zu Antoni Gaudí's Meisterwerk, der Sagrada Família. Lange Warteschlangen erwarteteten uns dort, so kauften wir Tickets für den Nachmittag. Wir bekamen aber einen ersten Eindruck dieses einzigartigen Bauwerks und ewiger Baustelle. Zig Kräne und Gerüste gehörten zum Bild.
So schauten wir uns zwischenzeitlich die anderen Werke von Gaudí an, verteilt über die Stadt. An der Passeig de Gràcia findet man Wohnhäuser, die Casa Amatller und Casa Batlló. In letzterem gibt es keine Ecken, alles ist wellenförmig und abgerundet wie im Meer. Der Vorbau ist mit Mosaiken bedeckt, die an Fischschuppen erinnern. Auch bei der Inneneinrichtung vermied Antoni Gaudí strikt die Verwendung gerader Linien. Ein Stück weiter, steht das Casa Milà, auch La Pedrera genannt. Es war Gaudí's letztes weltliches Projekt vor der Sagrada Família. Wieder außen und innen in organischen und natürlichen Formen gebaut, gab es am Ende Ärger mit dem Auftraggeber, da sich nicht-eckige Zimmer schwierig vermieten ließen. Es gibt noch weitere Entwürfe von Häusern hier, wie z.B. die Casa Vicens, wir wollten jetzt zum Park Güell, einem weiteren Werk des Star-Architekten.
Gaudí bekam von Eusebi Güell den Auftrag ein Sechstel der Grünfläche des Stadtparks mit Villen zu bebauen, beim Rest konnte er seine Ideen über eine von der Natur inspirierten Architektur verwirklichen. Er achtete schon damals auf umweltgerechtes Bauen, er verzichtete auf große Erdbewegungen und passte seine Pläne dem hügeligen Terrain an. Für die vielen Mosaiken verwendete er Reste der nahen Keramikfabriken. Heraus kam ein originelles Gewirr aus Wegen, Laubengängen, Viadukten, Mauern und Brücken. Dazwischen farbreich verzierte Elemente aus Bruchkeramik wie der Salmander, Bänke und Mauern. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist das Casa Museu Gaudí, das Haus in dem Antoni Gaudí seine letzten 20 Jahre verbrachte und Einblick in seine Arbeit gab. Ganz nebenbei hat man von hier auch eine tolle Aussicht über die Stadt. 1922 wurde dieser wunderbare Park an die Stadt verkauft.
Der Nachmittag war ran und wir durften in die Sagrada Família. Gaudí übernahm hier den Bau eines anderen Architekten und änderte diesen nach seinen Plänen. Er arbeitete bis zu seinem Tod 1926 daran. Noch heute ist Sagrada Família unvollendet, 2019 waren 70% fertiggestellt, bei 100% wäre sie die größte Kirche der Welt. Von den Fassaden angefangen, die das Leben Jesu wiedergeben, bis zu den besonderen Säulen im Innenraum mit einer genialen Lichtverteilung, alles ist hier besonders. Gaudí teste an der 16 km von Barcelona entfernten Krypta der Colònia Güell interessante gotische Methoden zur Konstruktion, z.T. nutzte er sie hier: Das Tragwerk wurde aus Schnüren und kleinen Gewichten nachgebildet und kopfüber aufgehängt. Somit findet man eine Form, die auf Druck und nicht auf Biegung beansprucht wird. In Konstruktion und ästhetischer Ausführung, ein genialer Mann. Unter dem Altar, im ältesten Teil der Basilika, liegt er begraben.
Nach diesem Wunderwerk bummelten wir auf eindringlichen Wunsch von Manu 🙂 über die La Rambla zum alten Hafen mit der Rambla de Mar. Auf der 1,2 km langen Flaniermeile pulsiert das Leben: Straßenkünstler, Märkte, Geschäfte. Am Hafenende steht das Monumento a Colon, eine Säule mit Kolumbusstatue, und zwar genau dort, wo er 1493 aus Amerika zurückkam.